Knapp acht Monate nach der Abgabe der meiner Magisterarbeit organisierte ich eine Filmretrospektive Evgenij Kondrat’evs (1985-1998) im Kino Arsenal am Potsdamer Platz, Sony-Center, Berlin. Nach der Vorf�hrung (siehe unten) hat Evgenij auf die Fragen des Publikums geantwortet. Das Plakat war an die Cinefantom-Ausgaben angelehnt und ging vorher „in Hardware“ und als PDF-Anhang raus. Rundum war es ein gelungener Abend mit vollem Saal im „Kino 2“. Vielen Dank an dieser Stelle an Arsenal-Kino und pers�nlich an Maria Morata.
Zitat aus dem Arsenal-Flyer:
April 2008
arsenal experimental pr�sentiert: Paralleles Kino
Zu Gast: Evgenij Kondratev
In der letzten Phase der Sowjet�ra arbeiteten zahlreiche Regisseure und Filmemacher parallel zum offiziellen Kulturbetrieb. Bereits in den fr�hen 80er Jahren, in der politischen Stagnationsperiode, formierten sich aus der bunten Masse der punkigen Subkultur mehrere Zentren eigenst�ndiger Filmproduktion, die mit dem Sammelbegriff „Paralleles Kino“ bezeichnet wurden. Die Spannweite der Auseinandersetzung mit dem Medium Film reichte hier von der Anerkennung einer besonderen totalit�ren �sthetik, �ber den sich mit dem Stillstand des offiziellen Filmbetriebs befassenden Nekrorealismus bis hin zu den konzeptualistischen Experimenten im Medium Film. Evgenij Kondratev ist einer der schillerndsten Vertreter des Parallelen Kinos. Er wurde am 7. M�rz 1959 in Rybinsk (Gebiet Jaroslavl) geboren. Mit 20 Jahren findet er Eingang in die Leningrader Undergroundszene und befasst sich zun�chst mit Fotografie. Bereits zwei Jahre sp�ter filmt er mit einer 16mm-Kamera seinen ersten Film PROVINCIALNAJA ZIZN (Provinzleben).
Die f�r seine Filmsprache typische Hinwendung zum Archaischen dr�ckt sich im Tanz und in Verfolgungsjagden in der Manier des fr�hen Kinos aus. Zudem bearbeitet er die Filmoberfl�che per Hand und �berzieht das Kinobild mit einem Netz aus Gekratztem und Bemaltem. Seit 1995 lebt und arbeitet Evgenij Kondratev in Deutschland. In Anwesenheit des Regisseurs zeigen wir NANAJNANA (1985), TRUD I GOLOD (Arbeit und Hunger, 1985), GREZY (Wunschtr�ume, 1988), ZDRAVSTVUJ NOVYJ GOD! (Guten Tag, Neues Jahr!, 1998), ETO BYLO U REKI (Es geschah am Fluss, 1991), STORONIKI OLFA (Olfs Anh�nger, 1987), KAPLI OSTAJUTSJA NA DEREVJACH (Die Tropfen bleiben auf den B�umen, 1990)
Andreas Fertig (19.4.)